Vom 22. auf den 23.04.2017 veranstalteten wir zum zweiten Mal eine 24-Stunden-Übung mit unserer Jugendgruppe. Simuliert wurde eine 24 stündige Schicht, wie sie bei der Berufsfeuerwehr üblich ist. Hierbei fielen im Laufe der Zeit verschiedene Einsätze an. Daneben gab es eine Stationsausbildung mit insgesamt drei verschiedenen Themen. Zwischendurch gab es auch freie Zeit, die auf dem Gelände mit Kartenspielen, Fuß- und Federball, Film und ähnlichem verbracht wurde. Auch kümmerte man sich gemeinsam um Abendessen und Frühstück. Am Ende der Schicht stand noch das gemeinsame Aufräumen an. Die Einsätze, die zu meistern waren, stellten sich wie folgt dar:
Um ca. 13:45 Uhr wurde die gesamte Jugendgruppe zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person alarmiert. Vor Ort galt es die Befreiung des Fahrers vorzubereiten, während zeitgleich die Verkehrsabsicherung aufgebaut wurde. Kurz nach unserem Eintreffen und dem Einleiten erster Maßnahmen traf auch ein Rettungswagen mit zwei Mann Besatzung ein. Diese übernahmen die Versorgung des verletzten Fahrers. In Abstimmung mit dem Rettungsdienst konnte die Person letztendlich aus dem Fahrzeug befreit und zur weiteren Versorgung abtransportiert werden. Nachdem der Rettungswagen abgerückt war, konnte der Rückbau und das Reinigen der Einsatzstelle beginnen, woraufhin der Einsatz auch für uns beendet war.
Besonders viel Zeit zum Entspannen gab es nach dem ersten Einsatz nicht. Bereits um 15:10 Uhr gab es den zweiten Alarm. „Unklare Rauchentwicklung“ hieß das Stichwort. Der Einsatzort lag außerhalb des Ortes in der Flur. Hier konnte auf keine Wasserversorgung zurückgegriffen werden, was jedoch in Anbetracht der Größe des Feuers irrelevant war. Die Rauchentwicklung ging von einer angenommenen illegalen Müllverbrennung aus. Nachdem man der Flammen schnell Herr geworden war, wurde die Feuerstelle nochmal mit Hilfe der Wärmebildkamera nachkontrolliert und notwendige Nachlöscharbeiten wurden getroffen. Alles in allem wurde der Einsatz sehr zügig abgearbeitet.
Nachdem es eine Weile ruhig blieb, erreichte die Gruppe um kurz nach 19:00 Uhr ein weiterer Alarm. Da die Alarmmeldung akustisch unverständlich war, musste sich der Gruppenführer zunächst über Funk nach Einsatzart- und Ort erkundigen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Fahrzeuge bereits voll besetzt. Letztendlich konnte noch vor unserem Ausrücken Entwarnung gegeben werden. Ein Alarmierungsfehler hat viel Wind um Nichts erzeugt.
Gegen 21:15 Uhr wurde die gesamte Gruppe zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage zum Kindergarten alarmiert. Vor Ort war zunächst kein Feuer zu erkennen. Um sicher zu gehen wurde dennoch von beiden Löschfahrzeugen aus ein Löschangriff vorbereitet. Das Tanklöschfahrzeug war hierbei für die Wasserversorgung zuständig. Des Weiteren wurde die Einsatzstelle aus zwei Richtungen ausgeleuchtet. Nachdem das Gebäude ausgiebig erkundet wurde konnte Entwarnung gegeben werden, es handelte sich um einen Fehlalarm. Da die ausgebrachten Gerätschaften unbenutzt waren, konnten beide Fahrzeuge noch vor Ort wieder vollständig einsatzbereit gemacht werden.
Am Sonntag riss ein Alarm um kurz vor 04:00 Uhr die Jugendlichen aus dem Schlaf. Da nur ein Fahrzeug benötigt wurde, konnte sich etwa die Hälfte der unsanft geweckten jedoch zügig wieder dem Reich der Träume zuwenden. Die Anderen hingegen mussten eine in einer Scheune unter einem Anhänger eingeklemmte Person befreien. Da die Halle sowohl im Innen- als auch im Außenbereich beleuchtet war, mussten wir uns zumindest nicht um das Ausleuchten kümmern. Die Person wurde betreut, während die Maßnahmen zur Befreiung vorbereitet wurden. Mit hydraulischem Rettungsgerät konnte der Anhänger angehoben werden. Dabei wurde er durchgehend mit Holz unterbaut, um schlimmere Verletzungen zu vermeiden, falls die Technik versagen und der Anhänger dadurch wieder herunterfallen sollte. Der Einsatz wurde trotz der ungünstigen Uhrzeit schnell und sauber abgearbeitet, sodass man bereits um 04:30 Uhr zurück im Gerätehaus war.
Am Sonntag gegen 10:00 Uhr ging ein weiterer Alarm ein. Gemeldet war der Vollbrand einer Hütte abseits des Dorfes. Bereits auf der Anfahrt war den Gruppenführern klar, dass man relativ weit abseits des Hydrantennetztes agieren werde. Die Fahrzeuge teilten sich auf und fuhren das Objekt von zwei Seiten an. Dabei lag das Hauptaugenmerk für die Besatzungen des Tanklösch- und Mehrzweckfahrzeuges auf der Löschwasserversorgung. Diese sollte durch einen nahegelegenen Bach sichergestellt werden. Die Besatzung des anderen Löschfahrzeuges kümmerte sich zeitgleich um den Aufbau eines Löschangriffes. Das Wasser für diesen kam letztendlich vom Tanklöschfahrzeug. Zur Brandbekämpfung waren drei Strahlrohre im Einsatz. Aufgrund technischer Schwierigkeiten unseres in die Jahre gekommenen Tanklöschfahrzeuges zog sich dieser Einsatz bis etwa 10:45 Uhr hin. Die Jugendlichen und aktiven Wehrleute sind in Anbetracht dieser Tatsache gleichermaßen froh, dass die Tage des alten Fahrzeuges gezählt sind, und wir schon bald mit dem Nachfolger rechnen dürfen. Im Anschluss wurden die benutzten Schläuche am Gerätehaus nachbereitet, während die Fahrzeuge zeitgleich mit frischem Material bestückt wurden. Dies sollte der letzte Einsatz der 24 stündigen Schicht gewesen sein.